Ihr werdet in der Kita dafür schief angeschaut, dass ihr Trauben noch klein schneidet? Das darf euch herzlich egal sein, so lange es immer noch Fälle von Kindern gibt, die durch harte bzw. runde und/oder prall-elastische Lebensmittel sterben, weil diese in ihrer Atemwege verschließen.
Was genau sind denn prall-elastische Lebensmittel?
Zu diesen zählen alle Lebensmittel die rundlich und prall sind wie bspw. Trauben und Cocktailtomaten, aber auch pralle Würstchen. Sie sollten nicht in der ursprünglichen Form angeboten werden. Außerdem bergen auch alle harten Lebensmittel wie Nüsse, roher Apfel oder Karotten die gleiche Gefahr. Nüsse können von Beginn an hingegen gefahrlos in gemahlener Form oder als Nussmus angeboten werden, Tomaten, Trauben usw. sollten halbiert oder sogar geviertelt werden. Rohes, hartes Obst und Gemüse wie Apfel und Karotte könnt ihr fein raspeln oder dünsten.
Warum das Risiko zu ersticken bei Babys und kleinen Kindern erhöht ist?
Ihre Atemwege sind noch klein und eng, sie können noch nicht richtig kauen, ihr Schluckreflex ist noch unterentwickelt und sie sind leichter ablenkbar.
Was bei einem solchen Erstickungsunfall passiert?
Lebensmittel wie Trauben passen sich durch ihre glatte, weiche Oberfläche an das Gewebe an und bilden einen luftdichten Verschluss, sodass die Atemwege vollständig abgedichtet sind, wenn sich das Kind beispielsweise erschrecken sollte und eine Traube an bzw. in die Luftröhre gerät.
Die offizielle Empfehlung ist also Kindern unter 5 Jahren Lebensmittel wie Trauben geviertelt oder halbiert anzubieten. Sollte euer Kind schon bewusst und sicher abbeissen können, ist das unter eurer Aufsicht natürlich auch eine Option, so lange dabei nicht gezappelt wird oder ähnliches.
Wichtig ist, dass ihr es aufgrund der Kompetenzen eures Kindes entscheidet und euch da nicht beeinflussen lasst von Menschen aus eurem Umfeld.
Quelle: BMJ, Archives of Diseases in Childhood